Badezimmer-Inspos by @unserplanb

Hallo ihr Lieben,

mein Name ist Ulrike. Alle nennen mich Ulli. Und ich bin Interiordesignerin mit meinem Studio @unserplanb. Hier und heute darf ich Euch etwas erzählen. Zu Bädern. Zu Bädern, die etwas Gutes für uns tun. Die zu uns passen. Und wie wir genau da hinkommen. Ulrike von unserplanb

Das Bad an sich wird meist unterschätzt, es wird oft als letztes in Angriff genommen. Die Keramik ist ja schon da, mehr braucht es gedanklich erst einmal nicht, daher werden in der Regel vorher die repräsentativen Räume hergerichtet. Aber ich glaube, dass uns das nicht gut tut. Ich glaube, dass das Bad einer der ersten Räume sein sollte, der sich gut anfühlen soll. Hier starten wir den Tag, entscheiden darüber, ob wir voller Energie sind, und hier beenden wir den Tag, atmen einmal durch. Ganz egal, in welchem Chaos die anderen Räume versinken. So logisch also. Und doch so unterschätzt. 

Ok, wie aber sorge ich dafür, dass mein Bad mir etwas Gutes tut, mich unterstützt? Dazu schauen wir uns einmal an, was Bäder mit sich bringen, was wir davon betonen können und was ausbalanciert werden sollte. Ein gut designtes SPA perfektioniert das im Übrigen.

Wir haben Fliesen, wir haben Sanitärelemente aus Keramik, Acryl, Emaille und Co. Wir haben Metall bei den Armaturen, dem Toilettenpapierhalter und den Handtuchhaltern.  Zusammengefasst: Wir haben viele scharfe Kanten (auch wenn die der Fliesen nur optisch scharf sind), viele glatte, harte Oberflächen, viel Glänzendes (und glänzend nehmen wir in der Regel als kühl wahr). Wenn man es böse ausdrücken möchte, könnte man sagen, ohne jegliche weiteren Elemente ist es steril und wenig einladend. 

Und dazu brauchen wir einen Gegenpol. Mit Materialien, die den gegenteiligen Effekt haben. Also mit Holz (Boden, Tablett, Regal, Ablage), mit Metallen, die eher warm wirken (mattes Messing zum Beispiel. Zum Beispiel als Griff an Schubladen und Schränken, als Wandhaken für Handtücher), mit geflochtenen oder gefilzten Materialien, die das Licht brechen und dadurch optische Wärme erzeugen (Körbchen und Blumentöpfe zum Beispiel). 

So haben wir Dinge integriert, die wir gerne anfassen und gleichzeitig Farben, die den Raum aufwärmen. Optik und Haptik können hier nicht getrennt werden, Funktion steht sowieso an erster Stelle. Wenn Ihr also einen Duschvorhang benötigt, nehmt einen, aus (beschichtetem) Chambray oder Leinen. Sie sehen fast so aus, als würden wir uns darin einwickeln wollen.

Bei der Auswahl sollten wir nie außer Acht lassen, dass das Bad ein weiterer Raum des gesamten Zuhauses ist. Es gehört dazu und das darf man sehen. Also suchen wir am besten das Holz aus, das wir auch sonst bevorzugen. Und die Farben, die wir auch sonst mögen. Sollten sie sehr kräftig sein, dann vielleicht eher als Farbtupfer zu eher cremigen, sandigen Farben, die unser Auge entspannen. Auch Grün und Blau empfinden die meisten Menschen als beruhigend, als Kraft spendend. Was in der Natur begründet liegt. Diese Farben lösen in uns sofort eine tiefe Verbundenheit zur Natur aus, abseits des Trubels.

Hier kann also mit Pflanzen gearbeitet werden. Mit Textilien. Denn Handtücher brauchen wir eh. Aber auch mit Postern und Fotos. Denn auch im Bad dürfen Bilder hängen. Dafür sollte allerdings auf eine gute Luftzirkulation geachtet werden. 

Wenn wir schon gedanklich am Meer und inmitten von Pflanzen sind, können wir auch da weiter denken. Denn dort sehen wir nicht nur die Farben, wir riechen auch. Lavendel zum Beispiel beruhigt uns, bringt uns abends runter. Zitrusfrüchte geben uns Energie. Sie sorgen dafür, dass wir voller Elan in den Tag starten oder nach einem stressigen Mittwoch noch Abends den Termin einhalten können. Duftsäckchen kneten oder Duftkerze an und Durchatmen. Zwei, drei, vier Mal. So oft wie nötig. 

Und so ganz vielleicht machen wir uns dazu noch den richtigen Sound an. Meeresrauschen. Blätter im Wind. Augen geschlossen und alles aufgesaugt. Vielleicht aber auch die Lieblingssongs in voller Lautstärke und mittanzen. Will heißen: Ein Lautsprecher! Interniert unbedingt etwas, um Musik und Klängen lauschen zu können. 

Und nun etwas, das so oft unterschätzt wird und so extrem wichtig ist. Das Licht. Hierbei geht es einerseits um die Positionierung des Lichtes und andererseits um die Lichtfarbe. Denn die Pendelleuchte neben dem Spiegel am Waschtisch sieht toll aus, ist absolut im Trend und trägt so unglaublich viel zur Atmosphäre bei, aber leider so gar nichts dazu, dass ich mich beim Schminken gut sehen kann. Das ist kein sogenanntes „Task-light“, das ist eine Lichtquelle, die dafür sorgt, dass es gemütlich wird (daher definitiv Daumen nach oben dafür!), aber damit es mit dem Make-up oder der Rasur gut klappt, brauchen wir am Spiegel im Idealfall Licht von vorne. Mindestens auf beiden Seiten, eventuell sogar noch von oben. Wie bei den Spiegeln der Makeup-Artists. So entstehen keine Schatten im Gesicht, keine scharfen Kanten. Die meisten haben am Spiegel Strom liegen und es gibt ganz hervorragende Anbieter, die Spiegel auf Maß mit integriertem Licht anfertigen, also los!
Dabei (und damit kommen wir zum zweiten Punkt des Lichtthemas) wäre es noch super darauf zu achten, dass das Licht gedimmt werden kann und nicht zu kühl im Farbton ist. Wer schon einmal in einer Umkleidekabine mit kaltem Licht war, weiß, was wir nicht wollen. 

Und damit sind wir bei den Feinheiten des Raums. Bei der Deko. Das Grande Finale. Wobei gar nicht so viel übrig bleibt. Denn viele Dinge haben wir ja nun schon hinzugefügt. Wir haben einen Duschvorhang aus einem hübschen Gewebe, vielleicht auch noch Gardinen vor das Fenster gehängt, um die harten Kanten abzumildern. Wir haben Handtücher (auch wieder weicher Stoff, zahlt also auf unser SPA-Gefühls-Konto ein), vielleicht in Weiß, cremigen Tönen oder Blau, Grün an unsere Messinghaken gehängt, einen geflochtenen Korb  oder einen aus Filz hingestellt, der frische Tücher oder die Wäsche auffängt, eine Pflanze (gerne mit dickeren, runderen Blättern, damit nicht wieder Pieksiges ins Bad kommt) platziert. Wir haben Musik angeschaltet und einen Duft aktiviert.

Jetzt können wir noch Unordnung beseitigen, indem wir ausmisten und aufräumen, indem wir alles, was lose steht, aber zusammengehört, auf eine gemeinsame Unterlage stellen. Einzeln „schwimmen“ die Elemente wie ziellos im Meer, sie sorgen für Unbehagen in uns, wir haben das Gefühl, es ist unordentlich. Gruppieren wir sie, zum Beispiel auf einem Tablett, dann nehmen wir dem Ganzen die Unordnung und geben ihm eine Basis. Nehmt ein Tablett aus Holz, dann hat ihr das Material schon einmal mühelos integriert und tagsüber ordentlich alles zur Hand, was Ihr braucht.

Ob es noch mehr Dinge gibt? Sicher. Es gibt immer mehr Dinge, die man machen kann. Es gibt aber eben auch unzählige individuelle Geschmäcker und Bäder. Diese Tipps sind nahezu in allen Bädern umsetzbar. Und in allen Stilen und Geschmäckern. Testet es mal. Wir freuen uns!

GESCHRIEBEN VON
ULLI @UNSERPLANB

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